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Das Problem der phraseologischen Bedeutung (стр. 2 из 3)

Bezogen auf die Darstellung der Bedeutung als Merkmalkomplex, interpretiert Rothkegel die einzelnen Merkmale als Determinanten. Hierbei sei methodisch zwischen zwei Aspekten zu unterscheiden: Die Merkmale selbst sind kontextuelle Restriktionensmerkmale: in ihrer Funktion, ein Lexem einer bestimmten Kontextklasse, die durch ein bestimmtes Merkmal charakterisiert ist, zuzuordnen, sind sie zugleich Determinanten. Jede syntagmatische Verbindung ist durch ein Determinationsverhältnis charakterisiert. Die diesbezüglichen Bedingungen stehen hierbei mit denen der Kontextbeschränkung in Verbindung. Die Kontextuellen Restriktionen, die sich auf Bedeutungskomponenten beziehen (Forderungen nach Übereinstimmung bzw. Verträglichkeit von Merkmalen), werden der semantischen Komponente des Determinationsverhältnisses zugerechnet. Dazu kommen ausserdem syntaktische und lexikalische Restriktionen. Demnach wird sie syntagmatische Determination durch drei Komponenten charakterisiert. Durch die semantische (s), die lexikalische (l) und die syntaktische (v) = syntaktische Verknüpfung. Die Restriktionen der drei bezeichneten Komponenten ermöglichen eine Unterscheidung von festen Syntagmen (FS) und veriablen Syntagmen (VS), d.i. „freien syntaktischen Verbindungen". Die beiden
haben gemein, dass sie syntagmatische Verbindungen meherer Lexeme sind. FS unterscheiden sich aber durch eine spezifische kontextuelle Gebundenheit ihrer Lexeme und die damit verbundenen Merkmale des Gesamtausdrucks.

Aufgrund der Analyse auf der Basis der Kontextschränkungen und Einführung der Kriterien endozentrischer und exozentrischer Bedeutungsdetermination wird die Trennung der FS und FS2 vollführt.

Die Einzellexeme der Fl sind nicht, ohne dass die Zuordnung des Gesamtausdruck zu einer bestimmten Inhaltseinheit gestört wird. Die Klassendeterminante ist hier exozentrisch, d.h. sie bestimmt sich nach einer neuen Klasse, der der Gesamtausdruck zugeordnet ist, und nicht nach den Determinanten der Lexeme, die den Bestand der FS bilden. Die neue Klassendeterminante ist nicht in Determinanten dieser Lexeme zerlegbar.

Beispiele der FS1: kalte Ente (="Bowle"), magische Auge (="Abstimmanzeigerohre der Rundfunksgerätes bzw. Kontrollampe"), die Zelte abbrechen (="den Aufenthaltsort, den bisherigen Lebenskreis aufgeben").

FS2 lassen eine teilweise Kommunikation zu, sind endozentrisch determiniert. Traditionell gesehen sind die Fügungen mit geringerer Festigkeit als exozentrisch determinierte, da sie ein Element enthalten, das auch mit anderen Kontextpartnern in der gleiche Bedeutung wie im FS kombiniert, z.B. Schi laufen.

Funktionsverbegefüge werden bei Rothkegel auch zu FS gezehlt, weil die Bedeutung des Gesamtausdrucks nicht in einer einfacher Zusammenfügung der Merkmale den Einzelkomponenten erreicht wird. Die Theorie Rothkegels „arbeitet" einwandfrei nur dann, wenn es um feste Wortkomplexe geht, die syntaktisch Wortgruppen (Syntagmen) und semantische ganz oder teilweise umgeformt und infolgedessen Singular sind. Das sind „klassische" Phraseologismen des Typs kalte Ente (="Bowle"), blinder Passagier (="reiseunberechtigter Passagier"), magische Auge (="Kontrollampe ), festen fuss fassen (="heimisch werden") u.dgl. Bei der Abgrenzung der Vielfalt der FS2 von VS ergeben sich Inkonsequennzen. Vgl. hierzu die Bemerkung von D. Heller:
„... der Gegenstandsbereich der FS2 scheint äusserst heterogen zu sein, ihre Abgrenzung von der VS ist nur der VS relativ zum Lexikom möglich wie bei Weinreich und Bar-Hilld. Schi laufen ist nach Rothkegels Definitionen im übrigen als VS zu klassifizieren, weil sowohl Schi gegen Schlittschuh als auch laufen gegen fahren austauschbar ist, ohne das eine Zuordnung des jeweils anderen Lexems zu einer Inhaltseinheit gestört wird. Das kann als belangslos gewertet werden, aber auch als ein Indiz dafür, dass es tunlich sein könnte, VS und FS2 nicht getrennt zu beschreiben".


Semantische Kategorien der phraseologischen Wortfügung.

Das Problem der phraseologischen Bedeutung

Der Terminus "phraseologische Bedeutung" wird in der einschlägigen Literatur für zwei verschiedene Begriffe gebraucht. Es bezeichnet

(l)die Bedeutung einer phraseologischen Wortfügung schlechthin; (2) die Bedeutung, dietypologisch unterschiedlich ist im Vergleich zu anderen Bedeutungen, z.B. der lexikalischen, syntaktischen u.a.

ob die Bedeutung phraseologischer Fügungen über eine typologische Eigenständigkeit verfügt, kann aufgrund des heutigen Forschungsstandeskaum bestimmt werden. Die semantische Spezifik phraseologischer Wortfügungen resultiert aber bereits aus der semantischen Charakteristik der phraseologischen Subklassen. Auf dieser Grundlage kann man versuchen, die wichtigsten Merkmale der phraseologischen Bedeutung, d.i. die Bedeutung phraseologischer Wortfügungen, zusammenfassend zu betrachten.

Die Gemeinsame in der phraseologischen Bedeutung der zwei wichtigsten Subklassen der phraseologischen Einheiten und der festgeprägten Sätze bildet die konnotative, genauer, wertende Komponente.

Diese ist je nach dem syntaktischen Typ der bezeichneten Phraseologismen spezialisiert und macht sie (diese Phraseologismen) zum vielseitig strukturierten Inventar konnotativer sprachlicher Zeichen. Demnach sind diese sprachlichen Zeichen nach ihrer Natur und Zweckmässigkeit im jeweiligen Sprachsystem in erster Linie wertende, charakterisierende und intensivierende zu bezeichnet.

Der onomasiologische Aspekt der phraseologischen Forschung gewährt einen Einblick in die linguistische Technik, wie die Konnotation, genauer, die konnotative Komponente der phraseologischen Bedeutung, zustande kommt. Dieser Aspekt der Analyse wird in den neueren Arbeiten mit dem Problem der Regelmässigkeiten in der semantischen Motivierheit der phraseologischen Bedeutung verbunden.
Zwei zeichenbildende Faktoren sind heirbei weiterführend:

· die Art der Lexeme, die den Phraseologismen konstituiren;

· die syntaktische Basis, die die genetische Basis des Phraseologismus bilden.

Für (a) ist festgestellt worden, dass einige Klassen der Phraseologismen auf der Basis der Grundlexeme gebildet und durch diese motiviert werden. Es handelt sich hierbei um solche Lexeme wie Bezeichnungen für Körperteile, Tier- und Pflanzennamen, bei denen der Sembestend die Entwicklung der Phraseologismen sowie phraseologischer Reihen oder Serien programiert. Ein beweiskräftiges Material des regulären Charakters der semantischen Motivierheit diesen Typs ist in der germanistischen Forschung am Beispiel der Phraseologismen mit der Grundkonstituente „Kopf" ermittelt worden, deren serienhafter Charakter durch den Sembestand des Wortes determiniert ist.

So formiert sich z.B. aufgrund des Sems „oberster Körperteil" die semantische Entwicklungslinie „Raum", „Kontrastierung des Raumes", die ein Phraseosom bildet auf dessen Basis dann folgende phraseologische Reihe entsteht:

Von Kopf bis fuss; Kopf und Schwanz; bis über den Kopf in Schulden stecken; jmdm. über den Kopf wachsen.

Für (b) ist der reguläre Charakter der semantischen Motiviertheit durch die syntaktische Basis der Phraseologismen zu verstehen als Mittel zur Schaffung derinneren Form des Phraseologismus bzw. des phraseologischen Semantik offenbar ebenfalls viel Reguläres, denn auch in diesem Fall handelt es sich um bestimmte Muster in der Transformation der konkreten Vorstellungen in abstrakte Begriffe, die logisch und assoziativ determiniert in verschiedenen Sprachen ähnlich verlaufen. Das zeigen einige jüngere Untersuchungen, die das Typische und Typologische in der Bildung von Phraseologismen in Form der strukturell-semantischen Modellierung darstellt. Eine besondere Bedeutung verdient hierbei ein solcher Versuch aus der genetischen Sicht, den am Material der vergleichenden Analyse zweier slawischer Sprachen des Russischen und Tschechischen, vorgenommen wurde.
Die unterschiedlich strukturierte syntaktische Basis der Phraseologismen ermöglicht innerhalb dieser Klasse fester Wortkomplexe eine semantische Differenzierung und Spezialisierung festzustellen.

So ist die Bedeutung der phraseologischen Einheiten je nachdem, ob es verbale oder nominale Einheiten sind, in folgender Beziehung nicht ganz indentisch.

Für die verbalen Phraseologismen ist in besonderem Mass eine weite Bedeutung kennzeichnend.

Bei den nominalen Phraseologismen ist eine Bedeutung dagegen nur bei den Einheiten feststellbar, bei denen die „Gegenständichkeit" der Semantik zurücktritt und die Wertung ganz besonders aktuell ist. Vgl. die nominalen phraseologischen Einheiten ein stilles Wasser, ein totgeborenes Kind, ein unbeschriebenes Blatt und dgl. So bedeutet z.B. (noch) ein unbeschriebenes Blatt je nach dem Kontext entweder „(noch") unbekannt: „Niemand kennt ihn bis jetzt, er ist hier für uns alle ein unbeschriebenes Blatt, oder „(noch) ohne Kenntnisse, Erfahrungen": der neue Mitarbeiter ist noch ein unbeschriebenes Blatt.

Interessant ist die Tatsache, dass die Phraseologisierung einiger syntaktischer Strukturen neben derallgemein wertnden oder intensivierenden Semantik gleichzeitig eine weite Bedeutung voraussetzt.

Einige Typen der komporativen Phraseologismen, die mit charakterisierender Bedeutung, sind für die weite Semantik besonders prädisponiert. Das kann man z.B. an folgenden Beispielen sehen:

Der Phraseologismus dastehen (aussehen) wie bestellt und nicht abgeholt wird in verschiedenen phraseographischen und lexikographischen Werken folgenderweise erklärt:

Er steht da wie bestellt und nicht abgeholt. Ung. ="unsch!üssig"; wie bestellt und abgeholt (stehen), salopp ="wartend, nichts Vernünftiges tünd, gelangweilt", aussehen wie bestellt und nicht abgeholt ^'niedergeschlagen, enttäuscht blicken", er sieht aus wie bestellt und nicht abgeholt, ugs. = „ersieht missmutig aus".
Wie man sieht, ist die Semantik des Phraseologismus zwar charakterisierend, aber nicht konkret, sondern bezeichnet die Eigenschaft sehr allgemein. Nur die Realisierung des Phraseologismus kann den allgemeinen zustand der jeweiligen Gemütsverfassung oder Haltung konkretisieren als unschlüssig, gelangweilt, niedergeschlagen, ettäuscht oder missmutig.

Aus der bildlich-motivierten Bedeutung, die auf der Basis mehrgliedriger syntaktischen Gebilde entsteht, resultiert folglich noch eine überaus wichtige semantische Eigenschaft:

Die phraseologischen Einheiten besitzen im Vergleich zu Lexem oder anderen festen, aber nicht phraseologischen Wortkomplexen zusätzliche konkretisierende semantische Merkmale. Das macht die betreffende Phraseologismen mit anderen Spracheinheiten nicht nur konnotativ, sondern auch semantisch nicht austauschbar. So bedeutet z.B. „bis in die Puppen (gehen)", nicht nur „Weit", sondern „sehr wiet" (gehen);

„jmdm den Kopf waschen", nicht nur „jmdn. zurechtweisen" , sondern „jmdn. scharf zurechtweisen";

„bei jmdm. ins Fettnäpfchen treten" heisst nicht nur „es mit jmdm. verderben", sondern „es durch Ungeschicklichkeit oder durch eine unbedachtsame Äusserung verderben".

Für die Subklasse „Festgeprägte Sätze" gillt es je nach der Art zu unterscheiden: die wertende Bedeutungskomponente bei charakterisierenden Satzredensarten und die wertend emotive bei interjektionalen und modalen Satzredensarten. Die Semantik der Sprichwörter kennzeichnet sie wiederum neben der wertendenBedeutungskomponenten auch durch den didaktischen Sinn.

Wie oben erwähnt, sind die phraseologischen Wortfügungen im Rahmen der allgemeinen semantischen Charakteristik sehr differenziert.

Die Phraseologismen der Subklasse „phraseologische Verbindungen" sind infolge ihrer besonderer Phraseologisierung auch semantisch unterschiedlich, sie bilden analytische Wortkomplexe. Was aber diese Verbindungen trotzdem zu Phraseologismen macht, ist die Tatsache, dass die Bedeutung der semantisch


transformierten Konstituente einen Begriff darstellt, der auf dem Wege der indirekten Nomination gewonnen wird. Diese Eigenschaft offenbart sich darin, dass die Bedeutung solcher Gebilde erst durch eine Umschreibung adäquat wiederzugeben ist. Vg. blinder Passagier = „ein Passagier, der sich heimlich eingeschlichen hat und mitfährt"; eine silberne Hochzeit = „25. Jahrestag der Eheschlissung"; ägyptisache Finsternis = „sehr tiefe Finsternis"-

Die semantische Ganzheitlichkeit und Autonomie der Konstituenten innerhalb des Phraseologismus

Die semantische Ganzheitlichkeit der Phraseologismen wurde erstmalig von Ch.Bally festgestellt und später in den grundlegenden Arbeiten V.V.Vinogradovs für die zwei wichtigsten Gruppen der russischen Phraseologie entwickelt.

Diese beiden Gruppen, die in unserer Darstellung des deutschen Materials die Subklasse „phraseologische Einheiten" bilden, galten seit Vinogradov als klassische Fälle der ganzheitlichen Bedeutung. Gerade von diesen Gebilden hiesses, nach dem Typ Semantik seien es semantische Ganzheiten bzw. Einheiten, denn die Umdeutung betrifft den gesamten Komponenbestand und lässt die lexikalische Bedeutung desselben sich aufflösen in einer neuen, phraseologischen Bedeutung. Ausschlaggebend für eine solche Betrachtung der Ganzheitlichkeit war nicht nur die Tatsache, dass Phraseologismen dieses Typs immer für einen Gedanken, eine Idee gebraucht werden und dementsprechend im Satz für ein Satzglied stehen. Darüber hinaus büssen die Wörter als Konstituenten der Phraseologismen ihre morphologischen Kategorien vielfach ein. So wird in der phraseologischen Einheit den Mund halten („schweigen") die Konstituente Mund nach dem Numerus nicht abgewandelt. Vgl.: dasselbe sehen wir im Phraseologismus jmdn. an der Nase herumführen („jmdn. irreführen"); Der Verbrecher führet den Polizisten an der Nase herum (nach Friederich).

In den 70-er Jahren wurde der Grundsatz von der Ganzheitlichkeit der phraseologischen Semantik im Sinne der völligen phraseologischen Einheit am Material verschiedener Sprachen überprüft.


Der Grund dafür ist nicht zuletzt in der Erforschung des syntagmatischen Aspekts der Phraseologismen zu suchen.

Das Funktionieren der phraseologischen Wortfügungen in den Texten brachte neue Erkenntnisse hinsichtlich der Spezifik dieser sprachlichen Zeichen. Es erwies sich nämlich, dass die bekanntesten und geläufigsten Phraseologismen neben der vollständigen Realisierung ihres konstituenten Bestandes auch eine teilweise aufweisen können. Eine Konstituente, häufiger eine Gruppe von Konstitueneten kann sich semantisch verselbständigen und infolgedessen eine andere kontextuelle Umgebung haben. Man kann das an folgendem Beispiel illustrieren.

Die verbale phraseologische Einheit reien Tisch machen mit etw. oder mit jmdm., ugs. („etw. erledigen, beseitigen, gründliche Ordnung schaffen; jmdn. zur Rechenschaft ziehen wegen etw.") wird gewöhnlich in folgenden Kontexten realisiert:

1) einen ganzen Tag lang konnte Krummhofer zukeinem Entschluss
kommen, wie er mit einem Schlag reinen Tisch machen sollte (A.Scharrer
„Dorfgeschichten").

2) Ich muss mit Hans mal reinen Tisch machen wegen des
fehlenden Buchs (Binovie-Grisin).

Neben diesen Typen der Realisierung konnte ausserdem eine okkasionelle Aktualisierung im Text festgestellt werden:

„... damit reinen Tisch wird,... (B.Neuhaus, „Hexen im Leich"), wo die Konstituenten reiner Tisch eine nominale Bedeutung aufweisen. Die verbale Bedeutung des Phraseologimus „eine schwebende unangenehme Sache bereinigen" ist im zitierten Kontezt in eine nominale „die Bedeutung einer schwebenden unangenehmen Sache" transponiert.

Oder: sich ins warme Nest setzen, ugs. („in gute Verhältnisse einheiraten") und eine okkasionelle Realisierung: