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Faust Essay Research Paper Johann Wolfgang von (стр. 2 из 2)

Dieser extremen Systole folgt nun wieder der Aufbruch in eine neue Diastole. Es kommt ihm der Gedanke des Selbstmordes. Seine erhitzte Phantasie malt ihm den Selbstmord als ein Durchdringen zu der von ihm ersehnten tieferen Erkenntnisweise, ein Hin berfliexen in die Natur , ein Durchdringen zu neuen Sph ren reiner T tigkeit aus. Doch der Gesang des Osterchores7) der in Fausts Zimmer dringt, bringt ihn dazu, von seinem Entschlux abzulassen. Zum ersten Mal wird die Auxenwelt in Fausts Abgeschlossenheit wirksam und veranlaxt ihn zu einer Reaktion.

Faust wird durch sie zum Leben zur ckgerufen, weil alte Kindheitserinnerungen ihm wieder ins Ged chtnis kommen: “Und doch, an diesen Klang von Jugend auf gew hnt . Ruft er auch jetzt zur ck mich in das Leben.” (V.769).

Vor dem Tor

Im Zentrum der Szene “vor dem Tor” steht in vielf ltiger Variation das Verh ltnis Mensch zur Natur. Zun chst erleben wir die ins Freie ziehende Menge, deren Vielfalt sich in verschiedenen St nden und Altersgruppen, sowie in hnlichen bis hin zu gegens tzlichen Lebenshaltungen und Lebensformen repr sentiert. Im Treiben der Personen und Gruppen uxern sich Gebundenheit (B rgerm dchen) und Ungebundenheit (Handwerksburschen, Soldaten), Beharrsamkeit (B rger) und Offenheit (Dienstm dchen), Unmoral (Alte) und Tugendhaftigkeit (B rgerm dchen), beschr nkte Freiheit (Bauern), Wohlstand (B rger) und Armut (Bettler).

W hrend die Menschen eigentlich nicht in die Natur gehen, sondern nur durch sie durch, schaut und f hlt Faust inmitten der Natur, auf den “H hen” (V.916) zwischen “rauhen Bergen” und “gr nendem Tal”, den Jahreszeitenwechsel im letzten Aufbegehren des “alten Winters” gegen “des Fr hlings holden belebenden Blick” (V.904). In der Weite und Freiheit der Natur verwirklicht sich gl ckliches Menschsein: “Hier bin ich Mensch, hier darf ich+s sein”! (V.940).

Im Gespr ch mit den Bauern erkennt er seine Ohnmacht als Arzt (V.1022). Er wird sich schmerzlich bewuxt, dax er als Mensch in einem “Meer des Irrtums” (V.1065) versunken ist. Inzwischen ist es Abend geworden , man kehrt zur Stadt zur ck. Die untergehende Sonne weckt das Ahnungsvolle und Sehnsuchtsvolle in Fausts Natur. Er w nscht sich k rperliche Fl gel , um der Sonne nach zufliegen , ihr ewiges Licht zugeniexen .Einen Zaubermantel w nscht er sich , der ihn in fremde L nder f hrt und ihm ein neues buntes Leben zeigt .

Faust wird durch Wagners Widerspruch gest rt (V.1100).Wagner versteht dies nicht, denn er ist nur ein Gelehrter. Faust ist nicht nur Gelehrter sondern auch Weltmann, sein Herz sehnt sich nach tieferem Erleben. Er wird sich dessen bewuxt, dax ein solcher Zustand, eine solche Weltsicht f r den Menschen nur Sache eines Augenblicks sein k nne. Die Harmonie der Gegens tze zerf llt. Er klagt ber die “zwei Seelen” in seiner Brust (V.1112).

“Alle Menschen guter Art empfinden bei zunehmender Bildung, dax sie auf der Welt eine doppelte Rolle zu spielen haben, eine wirkliche und eine ideelle, und in diesem Gef hl ist der Grund alles Edlen aufzusuchen. Was uns f r eine wirkliche zugeteilt sei, erfahren wir nur allzu deutlich; was die zweite betrifft, dar ber k nnen wir selten ins Klare kommen. Der Mensch mag seine h here Bestimmung auf Erden oder im Himmel, in der Gegenwart oder in der Zukunft suchen, so bleibt er deshalb doch innerlich einem ewigen Schwanken, von auxen einer immer st renden Einwirkung ausgesetzt, bis er ein f r allemal den Entschlux faxt, zu erkl ren, das Rechte sei das, was ihm gem x ist.8) ”

Trotz aller Hinwendung zum Irdischen und Menschlichen , trotz aller Beruhigung seines bermenschlichen Transzendenzstrebens bleibt der Gegensatz von “Sein und Sehnsucht” f r ihn bestimmend (V.1118).

Studierzimmer I

(Beschw rungsszene)

Goethe gliedert die Szene , die zum Abschlux der Wette f hrt, in zwei selbst ndige Szenen auf. Beide folgen unmittelbar aufeinander und tragen den Namen Studierzimmer.

Nach einem turbulenten Ostertag ist Faust mit seinem Pudel in sein Studierzimmer heimgekehrt. Wieder ist es Nacht. Der Ort, der zu Anfang als ” Kerker” beschrieben wird, ist jetzt eine willkommene Zuflucht vor dem Trubel der Welt. Die ” wilden Triebe” (V.1182) , die nach drauxen dr ngten, scheinen abgetan.

Die enge Zelle gibt ihm Vernunft, Geborgenheit, Hoffnung und Sehnsucht. Jedoch unterbricht der Pudel durch seine Unruhe und seinen ” tierischen Laut” ( V.1204 ) immer wieder die “heiligen T ne , die Fausts ” ganze Seel` umfassen”. Faust will den Hund, der mit Bellen und Heulen immer mehr st rt, aus dem Hause weisen. Als dieser zu einer schrecklichen Gestalt anschwillt, wird ihm schnell klar, dax er einem Geist gegen bersteht, den man, um ihn zu bannen, durch Zauberformeln zwingen mux, sich in seiner eigentlichen Gestalt zu zeigen. Nun geht er mit den verschiedensten Zauberformeln auf das Tier los, in dem er die “H llenbrut” vermutet. Der dann folgende Dialog der beiden geht schnell in ein gewichtiges Gespr ch ber Gut und B se9) (V.1336), Entstehen und Zugrundegehen (V.1339), Teil und Ganzes (V.1348), Licht und Finsternis (V.1351), Etwas und Nichts (V.1363) ber. Auf die Frage, wer er sei, erwidert Mephisto : “Ein Teil von jener Kraft, die stets das B se will und stets das Gute schafft “(V. 1335 ) und “Ich bin der Geist, der stets verneint”(V.1338).Er ist allein das Prinzip des Chaotischen, der Zerst rung. Er hat eine besondere Beziehung zum Menschen , als Prinzip der S nde , des B sen . Mephisto tritt beim ersten Zusammentreffen mit Faust nicht als Verf hrer auf. Er will jedoch auch nicht bedrohlich wirken. Das Programm der Welt- und Menschenvernichtung wird offen zugegeben. Gleichzeitig werden die zerst rerischen Bem hungen, in gespielter Verzweiflung, als letztlich vergebens hingestellt.

Faust f hlt sich als der xberlegene. Er ahnt nicht, dax des “Chaos wunderlicher Sohn” (V.1384) mit ihm sein Spiel treibt. Mephisto kennt Fausts innere Problematik und weix, wie er sie f r seine Zwecke aufs -uxerste zuspitzen mux. Die von ihm herbeigerufenen “zarten Geister” singen Faust in einen rauschartigen Schlaf. Er erlebt mit allen f nf Sinnen das “neue, bunte Leben”, dax er so heix begehrt.

Die Szene endet damit, dax Faust, aus dem Traum erwachend, angesichts der tristen Realit t seines Studierzimmers vor berm chtiger Entt uschung in sich zusammensinkt : “Bin ich denn abermals betrogen ?..” ( V.1526-1529).

Studierzimmer II

(Vertragsszene)

Diese lange Szene gliedert sich in folgende drei Abschnitte :

- Seine Wette mit Mephisto

-Mephistos Gespr ch mit Sch ler

-Aufbruch zum neuen Leben

1. Die Wette

Im Vergleich zu der ersten Studierzimmerszene, ist Faust bei Mephistos Auftreten ( mit Kleid, Mantel, Hahnenfeder und Degen) nun in tiefer Depression. Er ist felsenfest davon berzeugt, dax ihm die Welt “Nicht einen Wunsch erf llen wird” (V.1557) . Der Gelehrte glaubt nicht mehr an die M glichkeit, auch drauxen in der Welt die Freuden eines reichen, sinnerf llten Lebens geniexen zu k nnen : “Der Gott, der…( V.1566-1571).

Die “Auferstehung”(nicht begangener Selbstmord) am Ende der Szene ” Nacht”, die einen neuen, frischen Anfang in der Aneignung von Welt in Aussicht stellte, hat sich als Selbstt uschung erwiesen. Faust sieht keinen anderen Ausweg mehr, als von der Erde abzutreten. Doch Mephisto meldet, auf den Selbstmordversuch anspielend, seine Zweifel an, ob der Tod wirklich “ein ganz willkommender Gast” (V. 1572 ) sei. Faust f hlt sich ertappt und reagiert mit hemmungsloser verbaler Aggression. In die Enge getrieben l xt er sich zum -uxersten hinreixen: zum Fluch. Die Verfluchung umfaxt alles, was den Menschen daran hindert, die Erde zu verlassen. Sie beginnt bei materiellen und geistigen G tern, erstreckt sich dann auf die drei christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe und endet bei der Geduld. Faust wird dann aufgefordert, eine neue Welt aufzubauen und einen ” neuen Lebenslauf” (V. 1622) zu beginnen. Die Entwicklung zu Mephisto ist damit abgeschlossen.

Der Pakt, den Mephisto anbietet, wird nun von Faust in einen Wette umformuliert. Faust bezweifelt, dax der Teufel ” des Menschen Geist in seinem hohen Streben” (V. 1676) berhaupt erfassen kann. Deshalb verlangt er nach paradoxen Dingen, bei denen der Genux sogleich in neue Begierde bergeht. Mephisto versteht ihn nicht , verspricht jedoch alles. Mephisto soll gewonnen haben, wenn Faust sich je “auf ein Faulbett” legt und sich mit Genux betr gen l xt. Er selbst will verloren haben, wenn er “zum Augenblicke” sagen sollte : ” Verweile doch ! Du bist so sch n” (V. 1700)

Und auf Fausts Frage, wie er aus der Welt des Nachdenkens herauskommen solle, antwortet Mephisto ” Wir gehen eben fort” ( V.1834 ). Er w rde die Abschiedsvorstellung bei dem Studenten bernehmen, der eben geklopft habe. Faust solle sich inzwischen reisefertig machen.

2. Sch lergespr ch :

Zum Abschlux von Fausts Gelehrtenleben wird dieses von Mephisto im Gespr ch mit einem Studienanf nger, der den Rat des ber hmten Professors sucht, parodiert. Mephisto bem ht sich die Wissenschaft als trocken und lebensfremd, das Leben dagegen als erstrebenswert darzustellen(Gegen berstellung).

Gegen Ende hebt Mephisto noch die Besonderheit der Medizin heraus: Er stellt die Medizin nicht mehr als eine Wissenschaft dar, sondern als eine Kunst, in der man es zu etwas bringen kann, wenn man Selbstvertrauen hat. (V.2021)

3. Aufbruch zum neuen Leben :

Faust setzt seine Frage fort : “Wohin soll es nun gehen ?” und Mephisto kn pft an seine damalige Antwort an : “Wohin es dir gef llt. Wir sehen die kleine, dann die groxe Welt”.

Damit ist das Programm im Hinblick auf die beiden Teile des Fausts angesagt. Im ersten Teil geht es um die kleine, b rgerliche und im zweiten um die groxe, adelige Welt.

Auf die Frage nach einem Reisefahrzeug nennt Mephisto den “Mantel”, nach dem Faust gerufen hatte, (V.1122 ) und beschreibt ihn als einen Heixluftballon 10)( V.2069 ).