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Найкращі 1000 усних тем з перекладом для учнів 5-11 класів та абітурієнтів (стр. 71 из 84)

Inzwischen ist er dem Jugendamt aufgefallen, hat einige Sachen in Kaufhäusern und von Passanten geklaut; er ist schulpflichtig. Danni kommt in ein Heim. Er entwendet die Kasse und treibt sich wieder in der Kleinstadt rum. Jeder kennt ihn. Seine Mutter bringt ihn ins Heim zurück. Es ist gar nicht daran zu denken, ihn nach Hause zurückzuholen. Er will das gar nicht. “Er weiß gar nicht, was er will».

Eine Therapie wird angefangen, wieder abgebrochen. Inzwischen ist ein ganzer Stab von Therapeuten, Sozialarbeitern, Jugendrichtern damit beschäftigt, den Jungen zu managen. Ohne Erfolg.

Es ist ein ewiger, zwanghafter Kreislauf entstanden, nächste Station: Knast. Da taucht das rettende Projekt auf: auf Mallorca soll ein Jugendkollektiv eingerichtet werden; die Jugendlichen sollen auf eine Zimmermannslehre vorbereitet werden.

Danni ist jetzt fünfzehn. Er erhält eine letzte Chance und findet sich alsbald im Flugzeug Richtung Mallorca wieder. Alle Beteiligten sind erleichtert. Doch Danni haut wieder ab, wieder mit der Kasse. Aber die Polizei hat ihn schon geschnappt.

Warum er das gemacht hat? Er weiß es auch nicht. Mallorca findet er blöd. Er kann die Sprache nicht. Was soll er da? Dem Jugendamt fällt nichts mehr ein.

Texterläuterungen


die Schwierigkeit — важкість, трудність

Wohlwollen entgegenbringen — ставитися дружелюбно, з любов’ю

klauen — красти entwendet — викрадати managen [‘m*nid4n] — керувати

der Knast — в’язниця

Mallorka [ma’j1rka, auch ma’l1rka] — Мальорка

(Балеарські острови) abhauen — втекти einfallen — спадати на думку


2. leuTe und Berufe

Jedes Kind braucht mehr Verständnis

Die Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren werden oft in vielen Familien wie kleine Erwachsene behandelt, wenn es um die Pflichten geht: sie sollen auf die kleinen Geschwister aufpassen, einkaufen, bei der Haushalt helfen und dazu für die

Schule lernen.

Wollen der Sohn oder die Tochter länger ausgehen, verrückte Sachen anziehen oder einen Nasenring tragen, sind dann sie oder er wieder “klein und unreif” und müssen sich Kritik anhören oder werden sogar bestraft. Dann bekommen die Kinder Ausgehenverbot, Fernsehverbot oder Telefonverbot. Einige Kinder werden sogar mit einem Gürtel geschlagen, wenn sie sehr ungehorsam sind.

Doch Fehler macht jeder. Eines haben die meisten Jugendlichen gemeinsam: Sie können autoritäre Methoden nicht mehr akzeptieren, weder bei den Eltern noch bei den Lehrern.

Die Jugendlichen finden es viel besser, wenn die Eltern mit ihnen reden und alles erklären. Die meisten Jugendlichen wünschen sich mehr Verständnis und Toleranz von den Eltern, denn sie haben andere Wertvorstellung.

Oft werden die Kinder auch bestraft, wenn sie schlechte Noten nach Hause bringen. Schlechte Noten dürfen kein Grund zum Verzweifeln sein: wie sag ich es meinen Eltern? Viele meinen, am besten ist es den Eltern gleich ehrlich mitzuteilen, wenn man eine schlechte Note für die Schularbeit oder für die Prüfung bekommen hat.

Es ist allerdings schwierig, den Eltern klarzumachen, dass es nicht die von ihnen geträumte Note ist, die im Heft steht.

Man sucht auch manchmal dumme Ausreden, wie zum Beispiel, die Arbeit ist schwer ausgefallen, oder wenn der Lehrer gerecht gewesen wäre, hätte ich gute Note bekommen. Nach solchen Ausreden wird es noch schlimmer. Ein hilfesuchender Blick zählt oft viel mehr als Ausreden und Lügen. Die Mitteilung über dieses unangenehme Ereignis hinauszuschieben, bringt nur noch mehr Angst, es sagen zu müssen. Und die schlechte Schularbeit muss sowieso einmal unterschrieben werden.

Es gibt zum Glück die Eltern, die nicht schimpfen, wenn ihr Kind mit einem “Fleck” nach Hause kommt. Sie verstehen, mit etwas Pech kann das doch jedem einmal passieren.

Man muss auch ein offenes Verständnis zu seinen Eltern haben, wenn sie auch schimpfen, denn die meisten Eltern wollen nur das Beste für ihre Kinder.

Außerdem schimpfen und bestrafen meistens die Eltern, die in der Schule selbst keine “Leuchte” waren. Sie haben nur vergessen, wie schwierig der “Beruf Schüler” in Wirklichkeit eigentlich ist.

Das Zusammenleben in der Familie ist für die meisten Kinder wichtiger, als Taschengeld, Spielzeug, Computer oder ein eigenes Zimmer. Viele Kinder wünschen sich vor allem, dass ihre Eltern mehr mit ihnen zusammen unternehmen und möchten gern, dass sie von den Erwachsenen ernster genommen werden. Das alles kann ihr Leben glücklicher machen.

Texterläuterungen

verrückt — божевільний akzeptieren — визнавати bestrafen — карати, покарати das Verzweifeln — сумнів das Ausgehenverbot — заборона die Ausrede — відмовка на гуляння schimpften — сварити

ungehorsam — неслухняний

Jeden Tag um 7.00 Uhr aufstehen

Tilla Beiß (18) aus Bremen wollte nach dem Abitur im Juni 1998 “das Land kennen lernen, in dem all die Kinofilme spielen”. Sie zog zu einer vierköpfigen Familie nach Washington. Aber: “Meine Gastmutter hat in mir nur die billige Haushaltshilfe gesehen. Sonst war ich ihr egal. Mehr als zwei Sätze hat sie selten mit mir gesprochen».

Tillas Tag war straff durchgeplant: 7.00 Uhr aufstehen, Frühstück machen, die Mädchen (5 und 8 Jahre) zur Schule bringen. Dann die Wäsche, aufräumen, einkaufen. Mittagessen für die Kinder vorbereiten. Auf den Spielplatz. Dann Abendessen, Kinder ins Bett bringen. “Ich hab’ bis 21 Uhr gearbeitet. Oft musste ich noch länger babysitten — sogar an Wochenenden. Zum Leutekennenlernen hatte ich wenig Zeit“. Die Gasteltern waren Juristen: der Vater war selten zu Hause, die Mutter auch. Sie hatten kaum Zeit für ihre Kinder. “Ich hatte die Kinder gern. Aber mit den Mädchen gab’s Probleme. Besonders die Ältere ließ sich nichts sagen: wenn sie ihre Spielsachen aufräumen sollte, hat sie’s nicht gemacht. Wenn ich ihr beim Apfel-Schneiden helfen wollte, sagte sie: “Lass mich in Ruhe”.

Aber aufgeben wollte Tilla zunächst nicht: “Ich war zu stolz, wollte mir und meinen Leuten zu Hause beweisen, dass ich es schaffe”. Doch dann fuhr die Gastfamilie ohne sie in den Urlaub: “Ich musste die Ferien allein verbringen. Alle anderen Au-pairMädchen sind mit ihren Gastfamilien verreist. Da wusste ich: es hat keinen Zweck, sie akzeptieren mich nicht. Sie zeigten mir ja ganz deutlich: du gehörst nicht zu uns”.

Nach 6 Monaten zog sie aus. Die Au-pair-Organisation vermittelte sie in eine neue Familie. Mit der verstand sie sich prima.

Texterläuterungen

die vierköpfige Familie in Ruhe lassen — давати спокій родина, яка der Zweck — мета складається з 4 осіб der Satz — речення

Hayat erzählt von sich und ihrer Wohnsituation

Ich heiße Hayat und bin 17 Jahre alt. Ich bin in Deutschland geboren, aber meine Eltern kommen aus Marokko. Ich gehe hier in Frankfurt in die 10. Klasse eines Gymnasiums. Meine Eltern sind seit neun Jahren geschieden. Vor dreieinhalb Jahren bin ich von zu Hause ausgezogen. Seitdem lebe ich in einer Wohngemeinschaft (WG). Meine Mutter und mein Stiefvater wollten nach Marokko zurück, und da ich überhaupt keinen Bezug zu Marokko habe — abgesehen von einem Mal war ich nie da — wollte ich da nicht hin. Und dann bleibt halt nur die Alternative: entweder zu meinem Vater oder in eine WG. Da habe ich mich für die WG entschieden, weil ich mit meinem Vater auch nicht mehr viel zu tun habe.

Auf die WG bin ich durch meine Sozialarbeiterin gekommen. Die hat sich um mich gekümmert. In den Jahren, als sich meine Mutter und mein Vater getrennt haben, war das ziemlich schwierig, und ich brauchte eine Stütze. Und als das Thema “Wohnen” dann angesprochen wurde, hat sie sich auch darum gekümmert. Ich habe dann ein Vorstellungsgespräch gehabt, und ich glaube, drei Monate später bin ich in die WG eingezogen.

Es ist ein Haus in der Innenstadt mit vier Stockwerken. Auf jeder Etage können maximal vier, fünf Leute wohnen, momentan sind wir aber nicht voll besetzt. Es wohnen nur Mädchen da. Jede von uns hat ihr eigenes Zimmer. Wir sind dort total bunt gemischt. Ich war drei Jahre lang die einzige Marokkanerin, seit ein paar Monaten haben wir noch eine Marokkanerin, auch Türkinnen, Italienerinnen, Spanierinnen, Deutsche, alles gemischt.

Es gibt Pädagogen, die stundenweise kommen und auch Nachtdienste machen. Mit denen kann man sprechen, wenn’s Probleme gibt. Wir Mädchen verstehen uns eigentlich ganz gut untereinander. Wir machen auch einige Gruppenaktionen, z.B. fahren wir zusammen in Urlaub, in den Sommerferien, nach Italien. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander, wir reden auch sehr viel. Am Wochenende kochen wir selbst. Von Montag bis Freitag ist eine Köchin da, die kocht für uns das Mittagessen. Sonst kriegen wir halt Essensgeld, davon kaufen wir dann Brot, Wurst, Käse und so was.

Texterläuterungen

die Wohngemeinschaft trennen sich — розлучатися

житлове товариство die Stütze — підтримка abgesehen — не рахуючи mischen — змішуватися

Unser Haus

Danijela Makovec wurde in der Bundesrepublik geboren. Sie ist in Tuttlingen aufgewachsen. Heute geht Danijela in Kroatien zur Schule.

Zuerst wohnten wir in der Stockacher Straße. Wir hatten sehr gute Nachbarn. Im ersten Stock wohnten wir, im zweiten Stock eine liebe alte Frau. Sie hieß Luise Eberhardt. Oft ging ich zu ihr und spielte mit ihr “Mensch, ärgere dich nicht”. Frau Eberhardt hat mich Schwäbisch gelehrt. Als ich klein war, hat sie auf mich aufgepasst, bis meine Eltern von der Arbeit zurückkamen. Frau Eberhardt war für mich wie eine richtige Oma. Im dritten Stock lebte eine italienische Familie. Ihre Tochter Victoria war meine Freundin. Wir spielten oft zusammen, aber noch öfters stritten wir. Als meine Mutter und ich 1996 nach Kroatien kamen, war die kroatische Sprache ein großes Problem für mich. Zuerst fühlte ich mich sehr fremd und einsam. Aber die Schüler waren sehr nett zu mir, und bald war ich in ihre Gemeinschaft aufgenommen. Heute möchte ich Ärztin werden und nach Deutschland gehen. Ich habe das Gefühl, dass Deutschland meine Heimat ist. Eigentlich weiß ich überhaupt nicht, was eine Heimat ist. In Deutschland bin ich eine Fremde, aber ich habe dort die schönsten Tage meiner Kindheit verbracht. Die Deutschen sagen, dass ich eine Kroatin bin. Die Kroaten sagen, dass ich eine Deutsche bin. Wohin gehöre ich eigentlich? Das weiß ich auch nicht. Ich bin etwas dazwischen. Ich bin eine Fremde.

Texterläuterungen

Schwäbisch — швабський die Fremde — іноземка, діалект чужоземка

die Gemeinschaft — товариство, суспільство, громада

Mischlingskinder

Pascale Jean-Louis (28), Modell

Mutter: Deutsche, Vater: Kenianer

“Ich kann mein Erscheinungsbild leicht verändern. Das hängt wohl damit zusammen, dass ich keine richtige kulturelle Identität habe. Gestört hat sie das noch nie: ich sage mir, die Mischung macht’s”. Sie verliebt sich nur in weiße Männer, hat noch nie einen farbigen Freund gehabt. Sie glaubt, dass es mit ihrem Vater zusammenhängt: als Pascale sechs war, kam der Kenianer bei einem Autounfall in Frankreich ums Leben. “Das war furchtbar. Und deshalb habe ich alle Erinnerungen an ihn abgeblockt. Dieser große schwarze Mann ist für mich eine mystische Figur geworden, unerreichbar”. Pascale lebt seit 20 Jahren in Berlin. Ihrer Hautfarbe und ihres ungewöhnlichen Äußeren wurde sie sich erst mit 18 bewusst. “In der Schule, im Französischen Lyzeum, waren die meisten Mischlinge — wie ich”. Auf einer Party machte man ihr den Vorschlag, als Model zu arbeiten. “Da habe ich begriffen, dass ich mit meinem exotischen Aussehen eine Menge Geld verdienen kann”. Dann hat Pascale Spaß daran, den Spieß umzudrehen. Wenn sich Deutsche über sie unterhalten — im Glauben, sie sei Ausländerin und verstehe die Sprache nicht — “fange ich plötzlich an, berlinerisch mit ihnen zu reden. Nachher sind sie immer ganz fertig”. Pascale kann über solche Situationen lachen, denn im Grunde fühlt sie sich in Deutschland wohl. Aber als Europäerin, die sich in Berlin ein Leben aufgebaut hat. “Und ich möchte hier bleiben”.

Texterläuterungen

verändern — міняти ums Leben kommen — загинути der Autounfall — автока- die Hautfarbe — колір шкіри тастрофа

Wie Eva eine Hose und ein Hemd sucht und etwas ganz anderes findet

Eva und Franziska haben zusammen gelernt, jetzt gehen sie in die Stadt den Hunderter ausgeben. Und die fünfzig Mark, die Eva noch von ihrem Taschengeld übrig hat. “Ich will mit”, hat Franziska gesagt. “Ich gehe gern einkaufen”. “Ich weiß aber gar nicht, was ich will”, hat Eva geantwortet. Sie kann sich nicht vorstellen, wie das ist, mit Franziska. Eva will Jeans kaufen. Oder vielleicht doch lieber Bücher? Nein, eigentlich will sie eine Hose und eine Bluse. “Für mich ist es schwer, etwas zu finden”, sagt sie zu Franziska. “Das macht nichts. Ich habe Geduld”. Sie fahren mit der Straßenbahn in die Innenstadt. Franziska kennt einen kleinen Laden. “Einen ganz guten”, sagt sie. “Was für eine Jeansgröße hast du?” fragt Eva. “Neunundzwanzig oder achtundzwanzig, das kommt auf die Firma an. “Ich habe vierunddreißig oder sechsunddreißig”, sagt Eva. Der Laden ist wirklich ziemlich klein. Eva wäre lieber in einen größeren gegangen. Aber Franziska fühlt sich hier wohl. “Das Hemd hier gefällt mir”, sagt Eva. Das Hemd ist rosa. “Kauf es dir doch”. “Ich möchte eine Bluejeans”, sagt Eva zu der Verkäuferin. Und sie denkt: so eine helle Hose gefällt mir viel besser. So eine ganz helle. Und dazu das rosa Hemd. Schade. Sie steht in der Kabine und bemüht sich verzweifelt, den Reißverschluss zuzumachen. Es geht nicht. “Na, was ist?” fragt Franziska von draußen. “Zu klein”. Franziska bringt die nächste Hose. Dann noch eine. “Hier, probier die mal”. “Aber die ist doch viel zu hell”, sagt Eva. ”So helle Farben machen mich doch nur noch dicker”. “Ach was. Helle Farben stehen dir sicher viel besser als immer nur Dunkelblau oder Braun”. “Die Farbe der Hose passt zu deinen Haaren”, sagt Franziska. “Schämst du dich nicht mit mir?” fragt Eva. “Warum?” “Weil ich so dick bin”. “Du bist verrückt”, sagt Franziska. “Warum soll ich mich schämen? Es gibt Dünne und Dicke, na und?” Die Farbe der Hose passte wirklich gut zu ihren Haaren. Sie war so hell wie ihre Haare. Franziska kommt mit dem rosafarbenen Hemd zurück. “Hier, zieh an”. Dann steht Eva vor dem Spiegel. Überrascht, dass sie so aussehen kann. Überhaupt ganz anders “Schön”, sagt Franziska zufrieden. “Ganz toll. Genau die richtigen Farben für dich”. Dunkle Farben machen schlank, helle machen dick. “Ich bin zu dick für so etwas. Findest du nicht, dass ich zu dick bin für solche Sachen?” “Nein, finde ich nicht”, sagt Franziska. “Mir gefällst du so. Du siehst wirklich gut aus. Schau nur!” Und Eva schaut. Sie sieht ein dickes Mädchen, mit dickem Busen, dickem Bauch und dicken Beinen. Aber sie sieht wirklich nicht schlecht aus. Ein bisschen auffällig, das schon, aber nicht schlecht. Sie ist dick. Aber es muss doch auch schöne Dicke geben. Und was ist das überhaupt: schön? Sind nur die Mädchen schön, die so aussehen wie auf den Fotos in Frauenzeitschriften? Sie muss lachen, als sie an die Frauen auf den Bildern alter Meister denkt. Volle Frauen, dicke Frauen. Eva lacht das Mädchen im Spiegel an. Und da passiert es. Plötzlich ist sie die Eva, die sie sein will. Sie lacht, sie kann gar nicht mehr aufhören zu lachen, und während ihr das Lachen fast die Stimme nimmt, sagt sie: “Wie ein Sommertag sehe ich aus, wie ein Sommertag”.