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Найкращі 1000 усних тем з перекладом для учнів 5-11 класів та абітурієнтів (стр. 74 из 84)

Dann wurde der nächste Platz leer, und dann wieder einer... Die Gäste und der Fürst verstanden die Idee des Komponisten: jeder spielt seine Sinfonie im Leben und geht fort. Dabei wird es dunkler in der Welt. Wenn alle fortgehen, bleibt Dunkel und Nacht.

Noch stand Haydn auf seinem Platz. Endlich löschte auch er die Kerze. Dann legte er den Taktstock hin, machte das Partiturenbuch zu und wollte gehen.

Im Saal blieb alles still. Plötzlich brach ein stürmischer Beifall aus. Die Herren im Saal standen auf. Die Damen weinten und warfen dem Kapellmeister Blumen zu.

Die Abschiedssinfonie hatte auf Esterhazy einen tiefen Eindruck gemacht. Er verstand, daß er sein Orchester nicht auflösen darf.

Auch heutzutage wird die Abschiedssinfonie so gespielt wie vor hundert Jahren.

Texterläuterungen

ungarisch — угорський der Fürst — князь an der Spitze — на чолі die Generation — покоління auflösen — розпустити der Schlag — yдap sich trennen — розлучатися, прощатися brennende Kerze — свічка, що горить die Geige — скрипка geschehen — відбуватися löschen — гасити verlassen — тут: іти, піти leer — порожній, пустий, безлюдний fort — геть brach ein Beifall aus — пролунали оплески stürmisch — бурхливий

Die Dynastie Strauß

Johann Strauß der Ältere hatte keine musikalische Bildung. Mit 22 Jahren aber eroberte er mit seiner Musik ganz Wien. Doch seine Erfolge und seine Popularität brachten ihm wenig Geld ein.

Deshalb wollte er nicht, dass seine Söhne Musiker werden.

Mutter Strauß aber dachte anders. Sie sah, dass ihre Söhne sehr musikalisch waren, besonders der ältere, und sie fand für sie die besten Musiklehrer.

Eines Tages trat der 19jährige Johann Strauß in einem Wiener Kasino auf. In einem anderen spielte sein Vater. Wien teilte sich in zwei Parteien, die eine war für den Vater Johann Strauß den Älteren, die andere für den Sohn. Der Sohn spielte die Walzer seines Vaters und seine eigenen. Einen Walzer musste er neunzehnmal wiederholen.

In den Wiener Zeitungen stand: “Guten Abend, Strauß Vater!

Guten Morgen, Strauß Sohn!”

Johann Strauß der Jüngere eroberte ganz Europa, er trat mit Erfolg in Amerika auf. Seine heitere (lustige) Musik machte die Menschen glücklich. Es lag etwas Sonniges in seinen Melodien.

Er komponierte viel, wurde krank und konnte nicht mehr auftreten. Aber das Publikum wartete auf ihn. Die Menschen brauchten sein sonniges Talent. Was tun?

Johann bat seinen Bruder Josef mit seinen Walzern aufzutreten und an seiner Stelle zu dirigieren. Der neue Strauß hatte auch Erfolg. Und Josef Strauß, von Beruf Ingenieur, der sogar eigene Erfindungen hatte, begann auch zu komponieren. Er schuf über 300 Kompositionen und manche waren sehr schön, besonders seine Polkas.

Nach einigen Jahren begann auch der jüngste Bruder Eduard Strauß, Tanzmusik zu komponieren.

Aber aus der ganzen Strauß-Dynastie war eben der älteste

Bruder der Walzerkönig. Etwa 50 Jahre lang beherrschte er die Bühnen von Europa. Seine Walzer “An der schönen, blauen Donau”, “Geschichten aus dem Wiener Wald” und andere, auch seine Operetten “Die Fledermaus” und der “Zigeunerbaron” gehören zu der internationalen musikalischen Schatzkammer.

Und die Wiener liebten ihren Strauß. Sie nannten ihn “die klingende Seele Wiens”. Seine heitere Musik lebt auch heute noch, seine schönen Melodien bringen Freude in jedes Herz.

Texterläuterungen


erobern — завойовувати, здобувати

wenig Geld einbringen — приносити мало грошей auftreten — виступати beherrschen — панувати die Seele — душа


Wiens Museen

Es gibt in Wien sehr viele und sehr verschiedene Museen. Da sind zunächst einmal die Kunst-Museen: das Kunsthistorische Museum mit den Gemälden der alten Meister oder mit den Plastiken der Ägypter, Griechen, Römer u. a.; die Gemäldegalerie der Akademie der Bildenden Künste; die Österreichische Galerie des 19. und 20. Jahrhunderts im Oberen Belvedere mit ihren berühmten Bildern; das Österreichische Museum für angewandte Kunst mit seinen schönen Teppichen, Möbeln, Keramiken, Gläsern u. a.; die Albertina — die graphische Sammlung weltbekannter Zeichnungen, Radierungen, Holzschnitte, Plakate u. dgl. und das Museum moderner Kunst bzw. das Museum des 20. Jahrhunderts mit vielen modernen Kunstwerken.

Dann gibt es Museen mit Schaustücken aus der Entwicklung und Geschichte der Natur und der Technik: das große naturhistorische Museum mit einer Sammlung, die vom Dinosaurier aus Afrika bis zum Edelstein aus Österreich reicht, und das interessante technische Museum für Industrie und Gewerbe. Hier finden wir: ein richtiges Kohlebergwerk im Keller, eine wunderschöne, historische Dampfmaschine in der Haupthalle, die ersten Flugzeuge, die durch Österreichs Himmel flogen.

Das wichtigste Museum, in dem wir die Geschichte unserer Stadt sehen und erleben können, das Historische Museum der

Stadt Wien, präsentiert sowohl Zeugnisse aus dem alten römischen Legionslager Vindobona als auch aus der neuzeitlichen Kunstgeschichte Wiens.

Texterläuterungen

zunächst — насамперед, перш за das Gewerbe — промисел, все ремесло

die Entwicklung — розвиток der Edelstein — коштовний камінь

Souvenir

Der Maler Picasso wurde nach dem Einmarsch der Deutschen in Paris zu seiner eigenen und zu Überraschung seiner Freunde von den Eroberern völlig unbehelligt gelassen, anscheinend weil das Reichspropagandaministerium aus dieser Tatsache im Ausland Kapital zu schaffen hoffte.

Das Atelier von Picasso war zu dieser Zeit ein wahrhaft offenes Haus: Offiziere und Soldaten der Wehrmacht waren häufige Besucher seines Ateliers. Alle bewunderten seine Bilder und sein künstlerisches Können. Ein jeder dieser ungebetenen und sorglosen Gäste wurde stumm empfangen, stumm herumgeführt. Und erhielt beim Abschied eine Reproduktion des berühmten Gemäldes, das die Zerstörung der baskischen Stadt Guernica durch Naziflieger darstellt. Erst dann sprach Picasso ein Wort und immer das eine: “Souvenir!” Das was ein formaler Empfang.

Eines Tages stellte sich bei ihm ein Beamter der Geheimen Staatspolizei ein, wies eine solche Reproduktion vor und fragte: “Haben Sie das gemacht?” — “Nein”, antwortete Picasso, “das haben Sie gemacht”.

Ob der Agent diese Antwort nicht oder allzu gut verstand, ob er von ihrer Kühnheit überwältigt wurde oder sie als Äußerung eines Wahnsinnigen auffasste, blieb ungeklärt; er ging, und Picasso hörte nie wieder von ihm.

Texterläuterungen

der Einmarsch — вступ die Tatsache — факт die Überraschung — подив stumm — мовчки unbehelligt lassen — давати der Empfang — прийом спокій

Heinrich Zille

Heinrich Zille hat von 1858 bis 1929 gelebt. Er ist schon mit neun Jahren zusammen mit seinen Eltern nach Berlin gekommen und hat bis zu seinem Tod in Berlin gelebt. Er war von Beruf Lithograph, aber er hat auch sehr viel gezeichnet und gemalt. Am Tage hat er gearbeitet, und am Abend hat er in der Kunstschule gelernt und studiert. Er hat sogar bei einem Lehrer Zeichenunterricht genommen. Und er hat viele Karikaturen in Zeitungen, Wochenzeitschriften und Witzblättern veröffentlicht.

Zille hat vor allem die einfachen Menschen im alten Berlin dargestellt. Seine Modelle waren die Leute von der Straße. Er hat sie in den Läden, in den Kneipen, in den Hinterhöfen und in ihren Wohnungen beobachtet und dann in seinem Skizzenbuch festgehalten. Am Wochenende ist er oft ins Grüne gefahren und hat Bäume, Seen und Landschaften skizziert. Einige Zeichnungen von Heinrich Zille sind sogar in die Nationalgalerie gelangt, und 1924 ist er Mitglied der Kunstakademie geworden.

Zille war bei den einfachen Menschen sehr populär, denn sie haben sich in seinen Zeichnungen wiedererkannt. Er hat über sich geschrieben: „Immer habe ich mit den kleinen Leuten gelebt, die für mich die Großen waren — das Volk, die Armen”. Außerdem hatte er eine besondere Art von Humor, und die Kinder oder Gören hat er ganz besonders geliebt. Die Berliner haben einen liebevollen Namen für ihn gehabt: sie haben ihn „Pinselheinrich” genannt.

Texterläuterungen

veröffentlichen — опублікувати skizzieren — робити ескізи vor allem — передусім (насам- die Göre — малюк перед, що найперше)

Hollywood in Bayern

Am südlichen Münchner Stadtrand liegt ein riesiges Gelände, das nur locker mit ein paar großen Hallen bebaut ist: die Bavaria Studios.

In Deutschland gibt es seit Beginn der Filmindustrie zwei maßgebliche Produktionsstandorte: die Ufa/DEFA-Studios in Berlin-Babelsberg und die Emelka/Bavaria Studios in MünchenGeiselgasteig. Mit der Teilung Deutschlands nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Münchner Studios zum Monopolisten der westdeutschen Filmwirtschaft. Bis heute konnten sich die ehemaligen DEFA-Studios in Babelsberg von der massiven Abwanderung der Filmindustrie nach München nicht restlos erholen.

Die Ursprünge der Bavaria gehen auf das Jahr 1919. Damals erwarb die Münchner Lichtspielkunst AG, später auch unter dem Namen Emelka bekannt, das Areal im Münchner Süden. Bereits 1925/26 drehte Alfred Hitchcock zwei Filme auf diesem Gelände. Durch das Aufkommen des Tonfilms geriet das Unternehmen in eine schwere Krise: es konnte die Tonumrüstung seiner Filmtheaterkette finanziell nicht verkraften. Durch den Nationalsozialismus wurden in den folgenden Jahren weltbekannte Mitarbeiter, wie etwa Max Ophüls, ins Ausland gedrängt. Ab 1932 ging das Unternehmen mehrmals in Konkurs, wurde 1937 gemeinsam mit der Ufa verstaatlicht und schließlich im Folgejahr unter dem Namen Bavaria Filmkunst GmbH als Bestandteil der nationalsozialistischen Unterhaltungsmaschinerie neu gegründet. Nach Kriegsende wurde das unbeschädigte Bavaria-Gelände zunächst der US Army unterstellt.

In den 50er Jahren konnten dann zahlreiche amerikanische und deutsche Filme gedreht werden. Klaus Kinski, Orson Welles, Elia Kazan, Gert Frobe, Gene Kelly, Gregory Peck, Douglas Fairbanks jr., Helmut Käutner, Stanley Kubrick, Kirk Douglas, Wolfgang Staudte, Maria Schell, Tony Curtis und Janet Leigh arbeiteten auf dem reprivatisierten Gelände. Schon in den 60er Jahren nahmen Fernsehproduktionen einen großen Teil des Auftragsvolumens ein — von Musicalshows bis zu Science Fiction Serien. Grund war der massenhafte Einzug des Fernsehers in die deutschen Wohnzimmer. Daneben entstanden große, internationale Kinoproduktionen, inszeniert von Regisseuren wie Billy Wilder, John Huston, John Sturges oder Ingmar Bergman. Bob Fosses in den Bavaria-Studios gedrehter Film “Cabaret” erhielt 1973 acht Oscars.

In den 60er und 70er Jahren formierten sich in Deutschland Autorenfilme zu einer als “Neuer Deutscher Film” bezeichneten Gegenbewegung zum restaurativen Unterhaltungsfilm und seinen kommerziellen Studiogroßproduktionen. Auch sie nutzten die Infrastruktur der Bavaria: Reinhard Hauff, Hans Jürgen Syberberg, Werner Herzog, Wim Wenders und viele andere drehten vor allem ihre Innenaufnahmen in Geiselgasteig. Rainer Werner Fassbinder inszenierte von 1975 an bis zu seinem Tod 1982 alle seine Filme auf dem 320.000 qm großen Gelände mit seinen drei Kulissenstraßen. Wolfgang Petersens Film “Das Boot” (1981) wurde zu einem der größten Erfolge des Studios.

Doch gleichzeitig begannen die Bavaria Filmstudios darunter zu leiden, dass technische und künstlerische Entwicklungen Studiobetriebe zunehmend überflüssig erscheinen ließen. Deshalb folgte die Bavaria dem Trend hin zur Produktion von immer mehr Spiel- und Gewinnshows sowie Videoclips. Mitte der 90er Jahre begann sich die Auftragslage aufgrund des großen Programmbedarfs privater Fernsehsender wieder zu bessern. Seither setzt die Bavaria konsequent auf Fernsehproduktionen. Aufwendige Kinogroßproduktionen wie “Asterix und Obelix gegen Cäsar” von 1998 kommen seltener vor.

1999 wurde als neueste Halle Studio 12, das mit rund 3.000 qm größte Filmstudio Europas, gebaut. Für die ARD entstanden 2000 die fiktionalen Teile von Heinrich Breloers und Horst Königsteins “Die Manns — Ein Jahrhundertroman”.

Die Bavaria Film Gruppe beschäftigt heute etwa 4.000 Mitarbeiter und setzt jährlich über 200 Millionen Euro um. Ein Teil des Geländes kann besichtigt werden: die 90-minütige Führung der Bavaria-Filmtour ermöglicht einen Einblick in die Studios. Ergänzt wird dieses Angebot durch ein Showscan Kino (Erlebniskino mit bewegten Sitzen), eine Action Show (Stuntdemonstrationen) und das medienpädagogische Projekt “Das filmende Klassenzimmer”, bei dem Schulklassen und Jugendgruppen einen Tag lang selbst ein kurzes Video drehen.

Texterläuterungen

die Abwanderung — переселення das Areal — територія, простір allmählich — поступово das Aufkommen — поява, erwerben (a, o) — набувати, виникнення

здобувати verkraften — посилювати

R. W. Fassbinder

Rainer Werner Fassbinder (1945—1982) war wohl der bedeutendste Regisseur des “Neuen Deutschen Films”. Sein Tod markierte das Ende einer bedeutenden Epoche der deutschen Filmgeschichte. Zu seiner kurzen Lebenszeit hat er über 40 Filme, Theaterstücke und W-Serien gedreht. Zu den wichtigsten Filmen von Fassbinder gehören: “Händler der vier Jahreszeiten”, 1971 («Продавець чотирьох пір року»), Die bitteren Tränen der Petra von Kant, 1972 («Гіркі сльози Петри фон Кант»), “Fontane “Effie Briest”, 1972—1973 («Водограй “Еффі Брист»), “Chinesisches Roulett”, 1976 («Китайська рулетка»), “Deutschland im Herbst”, 1977 («Німеччина восени»), “Die Ehe der Maria Braun”, 1978 (Шлюб Марії Браун»), “Berlin Alexanderplatz”, 1979—1980 («Берлін, Александерплатц»), “Lili Marleen”, 1980 («Лілі Марлен»).

Von Fassbinder erzählt Hanna Schygulla, die in vielen von seinen Filmen die Hauptrolle gespielt hat.

“Es war in der Schauspielschule, da bin ich ihm zum ersten Mal begegnet, dem Jungen mit dem Pickelgesicht, der so unwahrscheinlich schüchtern und frech zugleich ist, mit dieser Mischung aus Pantherblick und Samtaugen. Der Zufall hat mich auf dieselbe Schule geführt, weil es mir auf der Uni langweilig geworden war und mir jemand mit glänzenden Augen vom Schauspielunterricht erzählt hatte. Schauspielerin? Ja, warum eigentlich nicht!

Dort ist er also auch gelandet, weil er bei der Aufnahmeprüfung für die Filmhochschule durchgefallen ist — er, der immer schon wusste, dass er einmal Filme machen wird.

Als ich ihn zum ersten Mal auf der Schauspielschule bemerkte, hatte ich keine Ahnung davon, welche Rolle Rainer Werner Fassbinder in meinem Leben spielen würde. Zudem hörte ich ihn einmal sagen, er wolle mit Steinböcken nichts zu tun haben, weil das die Schlimmsten seien. Und ich bin Steinbock.

Aber ich habe von Anfang an gespürt, dass er “mein” Regisseur war. Seine Art, Regie zu führen, ist keine Diskussion und Erklärungen. Wenn er am Drehort erscheint, geht ein Raunen durch die Reihen: “Achtung, der Hexer kommt!” Hoffentlich ist er in guter Stimmung. Wenn ihm beim Drehen etwas gelungen ist, benimmt er sich wie ein glückliches Kind. Er hat einen Film nach dem anderen gemacht, ohne Pause. Er hat zuletzt an mehreren Projekten zugleich gearbeitet. Ist er so jung gestorben, weil er sich so beeilt hat, oder hat er sich so beeilt, weil er so jung sterben sollte? In seinem letzten Interview, nur ein paar Stunden vor seinem Tod, sagt er: “Vielleicht muss man durch die Hölle durch, um in einer besseren Welt anzukommen... LEBEN — ein Licht am Ende des Tunnels?”